Mittwoch, 14. April 2010

Es ist widersprüchlich zu behaupten, dass Sprache kein geeignetes Erkenntnismittel ist

Es erscheint mir immer als etwas im höchsten Maße Sonderbares, wenn jemand die Meinung vertritt, dass Sprache kein geeignetes Erkenntnismittel ist, und sich gleichzeitig der Sprache bedient, um diese seine 'Erkenntnis' anderen mitzuteilen.

Spontan frage ich mich immer dann:
Warum tut er das!(?)
Warum verwendet er ausgerechnet die Sprache, von der er ja behauptet, dass Sprache kein geeignetes Erkenntnismittel ist, um seine 'Erkenntnis', über das Sein der Sprache, an den Mann bzw die Frau zu bringen!(?)
Wenn nämlich Sprache tatsächlich kein geeignetes Erkenntnismittel ist, wie er behauptet, muss ihm doch klar sein, dass es ihm, mit Hilfe der Sprache, niemals gelingen kann und wird, andere Menschen an seiner 'Erkenntnis' teilhaben zu lassen, und sie ihnen erfolgreich zu übermitteln.

Sich einerseits der Sprache zu bedienen, um mit ihrer Hilfe Erkenntnisse an andere weiterzugeben, und gleichzeitig ernsthaft zu behaupten, dass Sprache kein geeignetes Erkenntnismittel ist, scheint mir der erste Widerspruch in der Position zu sein, dass Sprache als Erkenntnismittel nicht geeignet ist.

Den zweiten Widerspruch erkenne ich darin, dass jeder, der die Position vertritt, dass Sprache kein geeignetes Erkenntnismittel ist, ohne Ausnahme, selbst einer auf Worten und Begriffen aufbauenden Sprache fähig ist.

Nun wird sich vielleicht die Frage stellen, was daran widersprüchlich sein soll, einerseits der Sprache fähig zu sein und sich ihr bedienen zu können, und, gleichzeitig zu meinen, dass Sprache kein geeignetes Erkenntnismittel darstellt!(?)

Das Widersprüchliche daran ist, dass Sprache uns nicht einfach so gegeben ist.
Wir müssen sie erlernen.
Am Anfang unseres Lebensweges erlernen wir unsere erste Sprache durch andere, die der Sprache fähig sind, und diejenigen, die mit uns zu sprechen üben, und uns helfen Sprache zu erlernen, geben ihr sprachliches Können und Wissen, durch Sprache, an uns weiter.
Unsere Mutter oder unser Vater, spricht immer wieder mit uns, obwohl wir sie noch nicht verstehen.
Sie zeigen auf Gegenstände und benennen sie mit Namen.
Und nach und nach erlernen wir, durch ihre sprachliche Hilfe, (ihre Sprache) ebenfalls zu sprechen.

Wäre also Sprache kein geeignetes Erkenntnismittel wären wir niemals dazu befähigt eine auf Worten und Begriffen aufbauende Sprache zu erlernen, und uns ihrer zu bedienen.
Ergo ist es ein Widerspruch in sich, wenn jemand, der einer auf Worten und Begriffen aufbauenden Sprache befähigt ist, behauptet, dass Sprache kein geeignetes Erkenntnismittel ist.
Denn auch er hat, wie jeder Mensch, diese Fähigkeit nur dadurch erlernt, da das sprachliche Können und Wissen anderer, mittels Sprache, an ihm weitergegeben wurde.

http://members.chello.at/fritz.plankenauer/philosophie/sprache/beweise1.htm#beweis-sprache2

1 Kommentar:

  1. künstliches Problem der Leute, die´s behaupten - aber es ist nicht das einzige, was erkennt man mit bildlichen Darstellungen, akkustischen ....
    Philosophie in Bildern?

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